Yellow Line
von Juli Zeh/ Charlotte Roos
Eine satirische Komödie über Kontrolle, Ordnung – und eine Kuh, die alles verändert.
Ein nordafrikanischer Fischer behauptet, eine Kuh sei vom Himmel gefallen und habe sein Boot versenkt.
Er wird aus dem Mittelmeer gerettet – und landet im Auffanglager, wo man ihn streng verhört.
Zur selben Zeit ersteigert sich die Aktionskünstlerin Helene selbst für den guten Zweck.
Ihr Freund Paul, mit ihr auf All-inclusive-Urlaub, will sich den vorgeschriebenen Wegen, Liegen und Essenszeiten nicht beugen. Er verweigert sich der Ordnung – und verliert beim Rückflug endgültig die Nerven.
Am Flughafen übertritt er die gelben Sicherheitslinien und wird verhaftet.
Lieber als den Reisebestimmungen widmet sich Paul den Nachrichten über Yvonne, eine entlaufene „Problemkuh“, die sich dem Zugriff der Zivilisation entzieht – und zur Heldin wird.
Parallel präsentieren drei eloquente Herdenmanagerinnen ein neues System für die Nutztierhaltung: vollautomatisch, intelligent, effizient – und angeblich „human“.
Fünf Stränge, fünf Realitäten – und dazwischen eine gelbe Linie.
Erst nach und nach offenbart sich, wie eng alles miteinander verwoben ist.
„Yellow Line“ ist eine temporeiche, satirische Komödie über Systeme, Kontrolle und die stille Sehnsucht nach Autonomie.
Ob im Wellnesshotel, im Auffanglager oder auf der Weide – überall wird geführt, gelenkt, vermessen. Alles ist geregelt. Alles hat seine Ordnung.
Und doch: Wer sich ausschließlich an Linien orientiert, verliert irgendwann den Blick für das, was dahinterliegt.
Wie viel Freiheit sind wir bereit zu opfern, um uns sicher zu fühlen?
Und wer zieht die Linie – zwischen Schutz und Selbstaufgabe?
Komm in den Rabenhof!
Vielleicht liegt die Antwort ja jenseits der Linie.